Zwei ehemalige Stürmer, eine Meinung: Nach dem desolaten 0:3 zu Hause gegen 1860 München, ging das Duo Sascha Mölders und Fabian Klos hart mit Rot-Weiss Essen ins Gericht.
Zur Pause standen Klos als Co-Kommentator bei "MagentaSport" und Mölders Rede und Antwort. Mölders wollte unbedingt dabei sein, wenn seine beiden Ex-Klubs 1860 München und RWE aufeinandertreffen.
Sein Herz gehörte dabei klar RWE, wuchs er doch in Essen auf, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hafenstraße. Umso mehr schmerzte es ihn, was er von der Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski sehen musste.
In der Pause betonte Mölders: "Das war bis hierher ein ganz schwaches Drittligaspiel." Als ehemaliger Knipser hatte er besonders ein Auge auf Essens Stürmer Leonardo Vonic. Sein Urteil war für diesen Tag vernichtend: "Als Stürmer musst du körperlicher spielen. Es gab drei Szenen, da wird Vonic einfach umgeschubst. Ich weiß nicht, ob er das kann. Aber man muss leider sagen, das war keine gute Kaderplanung vor der Saison."
Auf drei oder vier Positionen hätte man daher viel stärker nachlegen müssen, um in der 3. Liga zu bestehen
Sascha Mölders
Die fehlenden Alternativen muss nun Dabrowski ausbaden, Mölders nahm den in der Krise stehenden Coach in Schutz. "RWE hat einen super Trainer. Die Essener mussten aber viele starke Spieler abgeben. Auf drei oder vier Positionen hätte man daher viel stärker nachlegen müssen, um in der 3. Liga zu bestehen."
Klartext von Mölders, Klos, der viele Jahre für Arminia Bielefeld stürmte, pflichtete dem bei: "Ich finde es gut, wenn die Sachen gut und klar angesprochen werden. Man muss nicht von richtig oder falsch sprechen, das sollen andere beurteilen. Aber es steht außer Frage, dass bei der Essener Kaderplanung nicht alles perfekt gelaufen ist."
Klos hatte an diesem Tag auch kein Erbarmen mit RWE, schon nach dem 0:1 wunderte er sich über die Passivität der Gastgeber, als er anmerkte: "Ich habe nicht das Gefühl, dass RWE spielerische Mittel hat. Mir fehlt es auch, dass die Essener mit Einsatz auf dem Platz in Vorleistung gehen, um die Ränge anzuzünden."
Dafür mussten sie sich nach dem Spiel einiges anhören aus der Kurve. "Wir haben die Schnauze voll", schallte es den Essenern entgegen, die nun in einer Woche etwas an der Gemütslage der Fans ändern können, wenn es zum VfL Osnabrück geht.